Bad Homburg, 13.07.2021 15:41 Uhr
Hybride Gottesdienste in Arnoldshain

Kirche im Schlafanzug, Kirche ohne Technik und die Kommunikation des Evangeliums
Sehr erfolgreich waren die digitalen Gottesdienstangebote der evangelische Kirchengemeinde Arnoldshain während des Corona-Lockdowns. Mit der digitalen Kirchen erreichten Pfarrerin Tabea Kraaz und ihr Team auch solche Menschen, die nicht regelmäßig am Gemeindeleben teilnehmen. „Im Frühjahr hatten wir einen Online-Gottesdienst mit über 90 Anmeldungen und wir wissen, dass oft Familie zu viert oder fünft über einen Account mitfeiern: Wir haben teilweise Fotos bekommen, wie Familien im Schlafanzug im Wohnzimmer Gottesdienst mit uns feiern und Kirche so ‚nach Hause‘ kommt“, berichtet die 32-Jährige.Jetzt sind Präsenzgottesdienst wieder möglich – aber die Online-Angebote werden in Arnoldshain nicht vom Bildschirm verschwinden. Alle 14 Tage gibt es einen Hybrid-Gottesdienst (Präsenzveranstaltung mit Live-Übertragung und Chat), aber auch regelmäßige Präsenz- und Online-Gottesdienste. Dabei hat jede Gottesdienstform ihre Vor- und Nachteile: Der persönliche Kontakt bei der konventionellen Form und mehr Informationen über das, was die Menschen bewegt, bei den digitalen Angeboten. Außerdem: So schön die Jahrhunderte alte Laurentiuskirche auch ist – für hochbetagte Menschen aus den umliegenden Ortsteilen Schmittens ist die Teilnahme online einfacher. „Daneben erreichen wir vielfach Familien, besonders die Konfis, ihre Geschwister und Eltern besser“, freut sich Kraaz über den digitalen Erfolg. Beim letzten Gottesdienst seien etwa 10 Menschen vor Ort in der Kirche und 30 Accounts eingeloggt gewesen.
Neben dem zählbaren Erfolg ist - der auch als Bloggerin aktiven Pfarrerin - die Interaktion mit den Gottesdienst-Teilnehmenden eine wichtige Motivation. Digitale Predigtgespräche erlauben Rückfragen und Erläuterungen zur Predigt. Dadurch ändert sich die gesamte Kommunikationsstruktur eines Gottesdienstes: Weg von der eher „senderorientierten Wortverkündigung“ hin zur dialogischen Kommunikation des Evangeliums. „Als Pfarrerin ist für mich auch eine Motivation: Die Möglichkeit zur Interaktion. Wir haben oft ein Predigtgespräch mit eingebaut. Daraufhin schrieb mir ein Konfi mal: Ich habe jetzt verstanden, worum es bei Auferstehung geht. Wenn Kirche das mit einem Angebot schafft, muss es einfach weitergehen. Ich sehe dahinter den Auftrag, das Evangelium zu kommunizieren.“
Wann Sie an den verschiedenen Gottesdienstformen in Arnoldshain teilnehmen können, erfahren Sie hier: http://www.kirche-arnoldshain.de/gottesdienste/gottesdienst plan/