Bad Homburg, 04.11.2021 15:11 Uhr
Synode der Evangelischen Kirche im Hochtaunus
Überreichung der Ehrenurkunde für das Prädikantenamt in der Evangelischen Kirche in Hessen und Nassau an Gottfried Pohlmann (stellvertretende Dekanin Claudia Biester, Gottfried Pohlmann und Dekan Michael Tönges-Braungart) Foto: JM Meier
Die geplanten Nachbarschaftsräume war auch Thema im Bericht des Präses der Synode, Peter Vollrath-Kühne: „Ich bin fest davon überzeugt, dass eine solche Gebietsreform – auch wenn manch einer diese Vokabel nicht gerne hört – sich sehr positiv auf unsere Kirche und unsere Gemeinden auswirken wird“. Seinen Bericht schloss der ehemalige Bad Homburger Stadtrat mit einem Rückblick auf seine 6-jährige ehrenamtliche Amtszeit als Präses: „Liebe Synodale, ich habe das Amt des Präses mit Freude ausgeübt – auch wenn mir im Rückblick viele Dinge einfallen, die ich besser, anders oder überhaupt hätte machen sollen. Ich danke für diese 6 Jahre im Amt – sie haben mein Leben wesentlich bereichert“. Mit der Neukonstituierung der Synode im Januar endet die Amtszeit von Präses Vollrath-Kühne und ein/eine neue Präses wird gewählt werden.
In der Evangelischen Kirche wird das Amt der öffentlichen Wortverkündigung und Sakramentsverwaltung nicht nur TheologInnen übertragen, sondern auch Ehrenamtlichen, die dafür speziell ausgebildet sind: den PrädikantInnen und LektorInnen. „Sie sind in besonderer Weise Gesichter unserer Kirche; Menschen, die auch öffentlich für evangelische Kirche, für das Evangelium und für den christlichen Glauben stehen“, sagte Dekan Michael Tönges-Braungart. Einige von ihnen wurden in einem Gottesdienst im Rahmen der Synode in Usingen geehrt und verabschiedet. Darunter auch der Prädikant Professor Gottfried Pohlmann aus Usingen. Pohlmann war zudem Präses der Synode des neugegründeten Dekanats Hochtaunus von 2006 bis 2010. „Ich weiß aus persönlichen Begegnungen: Sie waren Prädikant mit Leidenschaft, mit einem hohen Anspruch an sich selber“, freute sich Dekan Tönges-Braungart. „Mit großem Verantwortungsbewusstsein, großer Treue und mit Liebe zum Evangelium und zu unseren Gemeinden haben sie ihren Dienst ausgeführt. Dafür möchte ich Ihnen ganz herzlich danken – im Namen unserer Kirche, der EKHN; im Namen unseres Dekanats und auch ganz persönlich.“
Mit Nachbarschaftsräumen Kirche für die Menschen bleiben
„Es ist der Geist, der uns trägt. Der Geist sucht sich schon die Struktur, die er braucht“, betonte Pfarrer Herbert Lüdtke aus Steinbach vor den 49 Synodalen, die sich zur Synodentagung des Evangelischen Dekanats Hochtaunus am vergangenen Freitag (29.10.) in Usingen zusammengefunden hatten. Er habe Angst, dass Kirche „im an-Strukturen-basteln“ gefangen würde, so Lüdtke weiter. Hintergrund seiner Befürchtungen war die Diskussion über den Reformprozess „ekhn 2030“ der evangelischen Landeskirche (Evangelische Kirche in Hessen und Nassau / EKHN). Mit dem seit 2019 laufenden Reformprojekt will die hessen-nassauische Landeskirche auf tiefgreifende gesellschaftliche Veränderungen und knapper werdende Ressourcen mit einer veränderten Struktur reagieren. Pfarrermangel, steigenden Austrittszahlen und verringerten Kirchensteuereinnahmen soll unter anderem durch Kooperationen zwischen Kirchengemeinden und den Verkauf von gemeindeeigenen Gebäuden begegnet werden. „Was können und was wollen wir zusammen leisten? Zusammenarbeit ist das Wichtigste!“, stellte Pfarrer Dr. Hans-Jörg Wahl in seinem Bericht über die Reformüberlegungen auf der Kirchensynode der EKHN fest. „Was bislang gelaufen ist, das können wir in 5–6 Jahren nicht mehr leisten“, so Wahl weiter. In Zukunft solle auch die Verwaltung der Kirchengemeinden konzentriert und professionalisiert werden. Ein Büro werde dann für eine Region zuständig sein. „Dies bedeutet Abschied von der Gemeindesekretärin mit wenigen Wochenarbeitsstunden“, sagte der Usinger Pfarrer. Skepsis äußerte der Kirchensynodale gegenüber dem Zeitplan zur Umsetzung der notwendigen strukturellen Veränderungen: „Den Zeitplan halte ich für zu ambitioniert“. Der Propst für Rhein-Main, Oliver Albrecht, verwies dagegen auf Zinseinbrüche und deren Folgen wie zum Beispiel für aus Rücklagen finanzierte Pensionsverpflichtungen sowie die Dynamik des Ressourcenschwunds: „Wir haben nicht ewig Zeit. Jedes Jahr, das wir jetzt verlieren, macht es folgenden Generationen schwerer“. Seit die Kirche bestünde, gäbe es Geist und Struktur. „Um Geist und Struktur gut zu verbinden müssen wir auch investieren“, sagte Albrecht. Wichtig seien die Beteiligung von vielen Kirchenmitgliedern am Reformprozess und die Begleitung der Kirchengemeinden. „An unseren Informationsveranstaltungen nehmen viele Ehrenamtliche unserer Kirche teil“, freute sich der Propst. „30 bis 40 Prozent der Ideen zur Weiterentwicklung unserer Kirche kommen aus diesen Veranstaltungen.“ Außerdem solle Geld „an die Basis und nicht in Abläufe fließen“. Die Gemeinden vor Ort wüssten, wo ihre Stärken lägen und wie die Gestaltung von gemeinsamen Nachbarschaftsräumen am besten gelänge. Die junge Oberstedter Pfarrerin Annika Rehorn blickte zuversichtlich in die kirchliche Zukunft. „Wir Jungen sind doch auch noch da. Es wird schon nicht alles schlecht!“, sagte die 35-Jährige.Die geplanten Nachbarschaftsräume war auch Thema im Bericht des Präses der Synode, Peter Vollrath-Kühne: „Ich bin fest davon überzeugt, dass eine solche Gebietsreform – auch wenn manch einer diese Vokabel nicht gerne hört – sich sehr positiv auf unsere Kirche und unsere Gemeinden auswirken wird“. Seinen Bericht schloss der ehemalige Bad Homburger Stadtrat mit einem Rückblick auf seine 6-jährige ehrenamtliche Amtszeit als Präses: „Liebe Synodale, ich habe das Amt des Präses mit Freude ausgeübt – auch wenn mir im Rückblick viele Dinge einfallen, die ich besser, anders oder überhaupt hätte machen sollen. Ich danke für diese 6 Jahre im Amt – sie haben mein Leben wesentlich bereichert“. Mit der Neukonstituierung der Synode im Januar endet die Amtszeit von Präses Vollrath-Kühne und ein/eine neue Präses wird gewählt werden.
In der Evangelischen Kirche wird das Amt der öffentlichen Wortverkündigung und Sakramentsverwaltung nicht nur TheologInnen übertragen, sondern auch Ehrenamtlichen, die dafür speziell ausgebildet sind: den PrädikantInnen und LektorInnen. „Sie sind in besonderer Weise Gesichter unserer Kirche; Menschen, die auch öffentlich für evangelische Kirche, für das Evangelium und für den christlichen Glauben stehen“, sagte Dekan Michael Tönges-Braungart. Einige von ihnen wurden in einem Gottesdienst im Rahmen der Synode in Usingen geehrt und verabschiedet. Darunter auch der Prädikant Professor Gottfried Pohlmann aus Usingen. Pohlmann war zudem Präses der Synode des neugegründeten Dekanats Hochtaunus von 2006 bis 2010. „Ich weiß aus persönlichen Begegnungen: Sie waren Prädikant mit Leidenschaft, mit einem hohen Anspruch an sich selber“, freute sich Dekan Tönges-Braungart. „Mit großem Verantwortungsbewusstsein, großer Treue und mit Liebe zum Evangelium und zu unseren Gemeinden haben sie ihren Dienst ausgeführt. Dafür möchte ich Ihnen ganz herzlich danken – im Namen unserer Kirche, der EKHN; im Namen unseres Dekanats und auch ganz persönlich.“