Geistliche Impulse
Die Herrnhuter Tageslosung
Bad Homburg, 22.11.2021 12:38 Uhr

Synode: Ringen um Reformen und Wahlen in der Pandemiewelle

Hessen-Nassaus Synode vom 24. bis 27. November wieder digital

Videokonferenz: 140 Delegierte per Bildschirm verbunden
Die Kirchensynode der Evangelischen Kirche in Hessen und Nassau (EKHN) wird ab Mittwoch ihre traditionelle Herbsttagung wegen der Corona-Pandemie erneut digital abhalten. Bis Samstag werden die 140 Delegierten des mit einem Parlament vergleichbaren Kirchengremiums unter der Leitung von Präses Ulrich Oelschläger vom Organisationszentrum in der Offenbacher Stadthalle per Videokonferenz miteinander verbunden. Die EKHN hat rund 1,4 Millionen Mitglieder. Sie erstreckt sich auf ein Gebiet zwischen Biedenkopf und Neckarsteinach. Zu ihr gehören auch Regionen in Rheinland-Pfalz. Die Synodaltagung wird live ins Internet übertragen auf www.ekhn.de

Online: Pandemiewelle spült Synode ins Internet
Die Leitung der Synode habe sich „die Entscheidung nicht leicht gemacht“, das ursprünglich als viertägige Präsenzveranstaltung geplante Treffen komplett ins Internet zu verlegen, erklärte der Präses der Synode, Ulrich Oelschläger vor Beginn der Tagung. Die „Heftigkeit der vierten Pandemiewelle“ habe aber alle umdenken lassen. Bereits vergangenen Herbst und in diesem Frühjahr trafen sich die ehrenamtlich tätigen Synodalen online.

Digital: Weiterarbeit am Reformprozess „ekhn2030“
So müssen jetzt zentrale Themen wie die Weiterarbeit am Reformprozess „ekhn2030“ im digitalen Plenum verhandelt werden. Pfarrstellen, Gebäude, Jugendarbeit: Das komplette Aufgabenspektrum steht dabei zur Debatte. Kirchenpräsident Volker Jung hat angekündigt, grundlegende Gedanken zur Zukunftsentwicklung der Kirche zu präsentieren. Auf der aktuellen Synode werden unter anderem Richtungsentscheidungen zur Verkündigungsarbeit erwartet und soll das Schicksal der über 4000 kirchlichen Liegenschaften beleuchtet werden.

Abstimmung: Haushalt über 710 Millionen Euro
Traditionell im November wird auch der Haushalt für das kommende Jahr verabschiedet. Für 2022 ist er mit einem Volumen von rund 710 Millionen Euro veranschlagt. Der Entwurf rechnet mit Einnahmen durch die Kirchensteuer von rund 520 Millionen Euro. Daneben sorgt sich die Synode auch um die Gesundheitsversorgung auf dem Land. Dazu ist eine Resolution geplant. Sie will die politisch Verantwortlichen angesichts drohender Versorgungsengpässe und Schließungen von Krankenhäusern besonders in ländlichen Regionen in die Pflicht nehmen. Zudem wird die Präsidentin der Hilfsorganisation „Brot für die Welt“ und der Diakonie Katastrophenhilfe, Dagmar Pruin, mit einem Gastvortrag erwartet.

Pröpstin: Neue Spitze für Rheinhessen - Nassauer Land gesucht
Gleichzeitig stehen auch zahlreiche Wahlen auf der über 50 Punkte umfassenden Tagesordnung. Unter anderem sucht die Synode eine neue Spitze für die Propstei Rheinhessen und Nassauer Land. Zur Wahl stehen dabei die Offenbacher Pfarrerin Henriette Crüwell und die Wiesbadener Pfarrerin Ursula Kuhn. Die Entscheidung für das Amt, das in anderen Landeskirchen mit dem einer Regionalbischöfin vergleichbar ist, wird am Mittwochmittag erwartet. Auch ein neues ehrenamtliches Mitglied soll in die Kirchenleitung gewählt werden. Frauke Grundmann-Kleiner aus Dreieich (Landkreis Offenbach) und Margit Limpert aus Berod (Landkreis Altenkirchen) kandidieren. Schließlich bewirbt sich der Darmstädter Oberkirchenrat Thorsten Hinte als neuer EKHN-Dezernent für Finanzen, Bau und Liegenschaften.

Hintergrund Synode: Das „maßgebende Organ“
Die Synode ist gemäß der Kirchenordnung das „maßgebende Organ“ der hessen-nassauischen Kirche. Aktuell hat sie 140 Sitze. Die gewählten Delegierten arbeiten ehrenamtlich in dem mit einem Parlament vergleichbaren Kirchengremium. Es erlässt Gesetze, besetzt durch Wahl die wichtigsten Leitungsämter und beschließt den Haushalt. Gewöhnlich tritt die Synode zwei Mal im Jahr in Frankfurt am Main zusammen. Als das maßgebende Organ geistlicher und rechtlicher Leitung trifft sie auch wichtige kirchenpolitische Entscheidungen. Ausschüsse und regionale Arbeitsgruppen bereiten sie vor. Geleitet wird die Synode vom Kirchensynodalvorstand mit einem oder einer Präses. Gemäß Kirchenordnung sollen möglichst zwei Drittel der gewählten Synodalen nichtordinierte Gemeindemitglieder sein, ein Drittel Pfarrerinnen und Pfarrer.


Mehr Informationen und die genaue Tagesordnung im Internet unter www.ekhn.de/Synode
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