Ferien - und für viele ist Sommerpause. Das merken auch die, die eigentlich keine Ferien haben. Auf den Straßen ist nicht so viel Stau und auch im E-Mail-Postfach bekomme ich häufig eine Abwesenheitsnachricht: „Ich bin im Urlaub. Bitte wenden Sie sich in drei Wochen erneut an mich.“ Na gut, denke ich – da kann man nichts machen.
Wie ist das eigentlich bei Gott? Ist Gott auch manchmal weg?
Gefühlt würde ich sagen: auf jeden Fall! Es gibt Zeiten, da spüre ich Gott nicht. Das geht auch Menschen so, die an Gott glauben. Und doch heißt es ja: Gott ist immer da! Steht auch so in der Bibel.
Doch ist das in der Bibel nicht so eindeutig. Manchmal ist Gott anwesend als einer, der nicht da ist. Jedenfalls nicht so da, wie Dinge und Menschen da sind. Wenn die Menschen der Bibel Gott nicht wahrnehmen konnten, erzählen sie oft von ihrer Sehnsucht nach Gott. Auch damals gab es ja das pralle Leben: Fröhlichkeit, Familie, Liebe, Glück und Segen. Und genauso Krankheit, Krieg, persönliche Unglücksfälle und Katastrophen – wie heute.
Manches, was wir erleben, tut einfach so irre weh. Jeder kennt bestimmt einen Menschen, der in der Not ist, etwas bewältigen zu müssen, zu wollen und es nicht zu schaffen. Dann kommt die Frage: Wo bist du, Gott?
Gerade in solchen Zeiten hilft mir, was Menschen vor mir erfahren haben: Dass Gott doch da war, dass er geholfen hat, oft in unerwarteter Weise. Dann kann verlorenes Vertrauen zu Gott wiederkommen. Und die Hoffnung: Gott wird wieder da sein.
Wohl deshalb haben Menschen dieses Versprechen aufgeschrieben: Gott spricht: Es sollen wohl Berge weichen und Hügel hinfallen, aber meine Gnade bleibt bei dir und mein Friede bleibt bei dir. (Jesaja 54,10)
Eine angenehme, sommerliche Sommerzeit wünscht Ihnen
Claudia Biester