ForuM-Studie - geschehenes Unrecht aufarbeiten, neues Unrecht verhindern
Die EKHN hat sexualisierte Gewalt seit zwei Jahrzehnten zu einem Schwerpunkt ihrer Präventionsarbeit gemacht. Betroffenen Menschen hilft die EKHN schon heute individuell und unbürokratisch. Dies kann nur ein Teil der Arbeit sein. Um auch systemisch bedingte Risikofaktoren für sexualisierte Gewalt in der evangelischen Kirche und Diakonie zu kennen und gegen sie vorgehen zu können, hat die Synode der EKD 2018 die Aufarbeitungsstudie ForuM beschlossen. Durchgeführt wurde sie von Forschenden von verschiedenen deutschen Universitäten und Instituten. Wir in der EKHN werden die Ergebnisse der ForuM-Studie gründlich studieren und diese sehr ernst nehmen.
Auch das
bundesweite Beteiligungsforum der EKD , in dem betroffene Personen vertreten sind, wird sich mit der Studie beschäftigen, und es werden Gespräche mit der EKHN und den anderen Landeskirchen stattfinden. Ziel des Beteiligungsforums ist es, der EKD-Synode im November 2024 Maßnahmen vorzulegen.
Auch wir bei der EKHN werden selbstverständlich neue Erkenntnisse in unsere Arbeit einfließen lassen, um von sexualisierter Gewalt betroffene Personen besser zu unterstützen und um geschehenes Unrecht aufzuarbeiten und neues zu verhindern.
„Sexualisierte Gewalt zu bekämpfen, betroffenen Personen Recht zu verschaffen und ihr Leid anzuerkennen ist der Evangelischen Kirche in Hessen und Nassau und auch mir persönlich seit vielen Jahren ein besonderes Anliegen. Die ForuM-Studie hilft uns sehr, Risiken in unseren kirchlichen Strukturen zu erkennen und weiter präventiv zu arbeiten. Wenn sich von sexualisierter Gewalt betroffene Menschen jetzt ermutigt fühlen, sich bei uns zu melden, begrüße ich das sehr. Wir werden alles daransetzen, Verdachtsfällen nachzugehen und Fälle aufzuarbeiten.“
Dr. Volker Jung, Kirchenpräsident der Evangelischen Kirche in Hessen und Nassau (EKHN)