Bad Homburg, 23.09.2019 11:37 Uhr
Interreligiöser Spaziergang: „Mein Glaube, Dein Glaube und unsere Stadt“
Haben sich Menschen unterschiedlicher Religionen etwas zu sagen oder sind sie nur mit dem eigenen Glauben beschäftigt? Unter dem Motto „Mein Glaube, Dein Glaube und unsere Stadt“ machten sich am Sonntag, den 16.09.2019, in Bad Homburg eine Gruppe Christen, Muslime und Juden gemeinsam auf den Weg, die jeweils anderen Religionen, ihre Bräuche und die Menschen, die dahinter stehen, kennenzulernen.
Yvonne Dettmar, Referentin für Bildung und Dr. Tobias Krohmer, Referent für Gesellschaftliche Verantwortung der Evangelischen Kirche im Hochtaunus hatten im Rahmen der Interkulturellen Wochen zu dieser Veranstaltung eingeladen.
Denn: „Wenn man eine Religion besser kennt, kann man auch den Glauben besser verstehen und ihn akzeptieren“, so einer der Teilnehmer. Obwohl einige der „anders Gläubigen“ schon einmal eine christliche Kirche, eine Moschee oder eine Synagoge besucht hatten, mit den Erläuterungen von einer christlichen Theologin, einem Imam und einem Rabbiner sahen sie den besuchten Ort der Religionsausübung noch einmal mit anderen Augen.
In der Moschee zogen die Teilnehmer die Schuhe aus und ließen sich mit Datteln, Nüssen und süßem Tee bewirten. Dabei erfuhren sie, dass Muslime zum Beten aus einem ganz praktischen Grund die Schuhe ablegen: „Damit der Gebetsteppich sauber bleibt“, erläuterte Jalal Obbad, der Vorsitzende der islamisch-marokkanischen Alkhima-Gemeinde im Gartenfeld. Die Kopfbedeckung, die Männer in der Synagoge tragen, habe dagegen mit der Ehrfurcht vor Gott zu tun, erklärte Rabbiner Shalom Rabinovitz.
Die Frauen spielen im Islam und im Judentum indes eine andere Rolle als bei den Protestanten. In der Moschee ist für sie ein separater Raum reserviert, in den die Predigt per Video übertragen wird. Jüdische Frauen nehmen neben den Männern, getrennt durch eine Wand, Platz. „Uns ist wichtig, dass die Männer beim Gebet nicht abgelenkt werden“, so der Rabbiner.
Jalal Obbad empfand den Spaziergang als Bereicherung für alle Beteiligten und als ein „best-practice-Beispiel“ dafür, wie Menschen unterschiedlicher Konfessionen im Kleinen beginnen können, aufeinander zuzugehen und sich zu akzeptieren. „Wir müssen aber auch auf andere Religionen zugehen“, betonte er. Er gab zu, dass die vielen verschiedenen Ausrichtungen im Islam dies auch durchaus schwierig machten. Deshalb sei seiner Gemeinde, die 62 Mitglieder hat, daran gelegen, dass alle darin mit einer Sprache sprechen und andere Religionen akzeptieren.
Nicht nur bei Christen, sondern auch bei gläubigen Muslimen und Juden zieht sich der Glaube wie ein roter Faden durchs Leben. Alle drei großen Konfessionen gründen letztlich auf Abraham und Mose. Jesus spielt nicht nur bei den Christen, sondern auch bei den Muslimen eine Rolle, auch wenn diese ihn als Propheten sehen und, wie die Juden, nicht als Messias. Auf diesen, der in Menschengestalt kommen wird, um die Welt zu erlösen, warten die Juden wiederum nach wie vor. Und: „Auch unsere christliche Religion kommt aus dem Orient“, erläuterte Dr. Tobias Krohmer. Deshalb seien die Kirchen traditionellerweise nach Osten ausgerichtet.
Der Hinweis darauf, dass Martin Luther und seine Mitstreiter die christliche Religion reformiert hätten, wurde von den Teilnehmern positiv aufgenommen. So wurde die Meinung geäußert, dass alle Religionen immer mal wieder reformiert werden sollten, denn oft habe die Ausübung des Glaubens nicht mehr viel mit dem Willen Gottes zu tun.
Die Teilnehmer jedenfalls fanden, dass der sonntägliche Spaziergang quer durch die Stadt von der Waldenserkirche in Dornholzhausen über die Moschee bis zur neuen Synagoge, die Informationen und der Austausch untereinander eine Fortsetzung haben sollten. „Wir müssen uns gemeinsam der gegenwärtigen Polarisierung, dem Rassismus und dem Antisemitismus entgegensetzen und unseren Dialog verstärken“, bekräftigte Osama El Moudden, der Imam der Alhikma-Moscheegemeinde.
Yvonne Dettmar, Referentin für Bildung und Dr. Tobias Krohmer, Referent für Gesellschaftliche Verantwortung der Evangelischen Kirche im Hochtaunus hatten im Rahmen der Interkulturellen Wochen zu dieser Veranstaltung eingeladen.
Denn: „Wenn man eine Religion besser kennt, kann man auch den Glauben besser verstehen und ihn akzeptieren“, so einer der Teilnehmer. Obwohl einige der „anders Gläubigen“ schon einmal eine christliche Kirche, eine Moschee oder eine Synagoge besucht hatten, mit den Erläuterungen von einer christlichen Theologin, einem Imam und einem Rabbiner sahen sie den besuchten Ort der Religionsausübung noch einmal mit anderen Augen.
In der Moschee zogen die Teilnehmer die Schuhe aus und ließen sich mit Datteln, Nüssen und süßem Tee bewirten. Dabei erfuhren sie, dass Muslime zum Beten aus einem ganz praktischen Grund die Schuhe ablegen: „Damit der Gebetsteppich sauber bleibt“, erläuterte Jalal Obbad, der Vorsitzende der islamisch-marokkanischen Alkhima-Gemeinde im Gartenfeld. Die Kopfbedeckung, die Männer in der Synagoge tragen, habe dagegen mit der Ehrfurcht vor Gott zu tun, erklärte Rabbiner Shalom Rabinovitz.
Die Frauen spielen im Islam und im Judentum indes eine andere Rolle als bei den Protestanten. In der Moschee ist für sie ein separater Raum reserviert, in den die Predigt per Video übertragen wird. Jüdische Frauen nehmen neben den Männern, getrennt durch eine Wand, Platz. „Uns ist wichtig, dass die Männer beim Gebet nicht abgelenkt werden“, so der Rabbiner.
Jalal Obbad empfand den Spaziergang als Bereicherung für alle Beteiligten und als ein „best-practice-Beispiel“ dafür, wie Menschen unterschiedlicher Konfessionen im Kleinen beginnen können, aufeinander zuzugehen und sich zu akzeptieren. „Wir müssen aber auch auf andere Religionen zugehen“, betonte er. Er gab zu, dass die vielen verschiedenen Ausrichtungen im Islam dies auch durchaus schwierig machten. Deshalb sei seiner Gemeinde, die 62 Mitglieder hat, daran gelegen, dass alle darin mit einer Sprache sprechen und andere Religionen akzeptieren.
Nicht nur bei Christen, sondern auch bei gläubigen Muslimen und Juden zieht sich der Glaube wie ein roter Faden durchs Leben. Alle drei großen Konfessionen gründen letztlich auf Abraham und Mose. Jesus spielt nicht nur bei den Christen, sondern auch bei den Muslimen eine Rolle, auch wenn diese ihn als Propheten sehen und, wie die Juden, nicht als Messias. Auf diesen, der in Menschengestalt kommen wird, um die Welt zu erlösen, warten die Juden wiederum nach wie vor. Und: „Auch unsere christliche Religion kommt aus dem Orient“, erläuterte Dr. Tobias Krohmer. Deshalb seien die Kirchen traditionellerweise nach Osten ausgerichtet.
Der Hinweis darauf, dass Martin Luther und seine Mitstreiter die christliche Religion reformiert hätten, wurde von den Teilnehmern positiv aufgenommen. So wurde die Meinung geäußert, dass alle Religionen immer mal wieder reformiert werden sollten, denn oft habe die Ausübung des Glaubens nicht mehr viel mit dem Willen Gottes zu tun.
Die Teilnehmer jedenfalls fanden, dass der sonntägliche Spaziergang quer durch die Stadt von der Waldenserkirche in Dornholzhausen über die Moschee bis zur neuen Synagoge, die Informationen und der Austausch untereinander eine Fortsetzung haben sollten. „Wir müssen uns gemeinsam der gegenwärtigen Polarisierung, dem Rassismus und dem Antisemitismus entgegensetzen und unseren Dialog verstärken“, bekräftigte Osama El Moudden, der Imam der Alhikma-Moscheegemeinde.