"Haltet mich in gutem Gedenken"
Die Historikerin Angelika Rieber erinnert am 13. Juni mit Hilfe von ausgewählten Biografien im Rahmen des Frauenfrühstücks der evangelischen Kirchengemeinde Friedrichsdorf an die Integration jüdischer Nachbarn in das Leben der Vortaunusstädte, als auch an die Diskriminierung und Verfolgung während der NS-Zeit. Ebenso nimmt sie die Zeit nach dem NS-Regime in den Blick und beschäftigt sich mit den Auswirkungen der Verfolgungserfahrungen für die Überlebenden und ihre Nachfahren.Die Veranstaltung findet am 13. Juni ab 9 Uhr im Ev. Gemeindezentrum Römerhof in der Obere Römerhofstraße 4, Friedrichsdorf statt.
Vor 75 Jahren, im Mai 1943, wurden die jüdischen Partner in sogenannten „Mischehen“ verhaftet, wochenlang inhaftiert und später nach Auschwitz deportiert. „Haltet mich in gutem Gedenken“, dies schrieb Bertha Röder in einem Brief an ihre Kinder, kurz vor ihrer Verschleppung in den Tod. Zahlreiche Bewohner jüdischer Herkunft aus den Vortaunusorten konnten das Ende der Naziherrschaft und des Zweiten Weltkriegs nicht mehr erleben und wurden Opfer des Holocaust.
Angelika Rieber beschäftigt sich seit Jahrzehnten mit jüdischer Geschichte. Sie ist Vorsitzende der Gesellschaft für Christlich-Jüdische Zusammenarbeit Hochtaunus und des Vereins Projekt Jüdisches Leben in Frankfurt.